Wann ist eine Teilunterkellerung beim Hausbau sinnvoll?

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Angehende Hausbauer überlegen wochen- und manchmal monatelang, bevor sie sich für einen Keller entscheiden. Nach Abwägung der Vor- und Nachteile wirft die Abstimmung für den Keller die nächste Frage auf: Vollkeller, Teilkeller oder doch lieber Bodenplatte? In diesem Beitrag erfahrt ihr, was es mit der Teilunterkellerung auf sich hat.

Ein Keller ist ein ausgehobener Bereich unter einem Gebäude. Ein Vollkeller hat die gleichen Abmessungen in Breite und Länge wie das darüber liegende Haus, während ein Teilkeller kleiner ist. Bei Letzterem handelt es sich um einen Aushub, der nur etwa die Hälfte der Länge oder Breite der darüber liegenden Struktur ausmacht.

Was genau ist eine Teilunterkellerung?

Einige Teilkeller sind komplett unterirdisch, während andere als „Tageslichtkeller“ ausgehoben werden. Diese Variante kann mit Fenstern ausgestattet werden, um Sonnenlicht hereinzulassen.

Ein Teilkeller mit Fenstern kann dabei in Räume umgewandelt werden, die von oberirdischen Wohnbereichen nicht zu unterscheiden sind. Die Umwandlung eines Teilkellers in einen Wohnbereich ist jedoch keine praktikable Option, wenn der Keller nicht aus Stein oder Beton gebaut ist.

Manchmal ist der Kellerbereich unter der Struktur ausgegraben, aber nicht umschlossen oder verstärkt. Diese Variante ist das Äquivalent zu einem großen ausgehobenen Loch unter dem Wohnhaus. Lehm-Teilkeller sind häufig in sehr alten Gebäuden zu finden, bevor das Gießen von Beton üblich war. Damals nutzten die Hausbesitzer diese Räume als Lagerraum für Gemüse und Pflanzen während der Wintermonate.

Häuser, die über einen Voll- oder Teilkeller verfügen, sind im Allgemeinen aus einer Reihe von Gründen vorzuziehen. Der Keller kann nicht nur zu Wohnraum umfunktioniert, sondern auch als Lager-, Fitness- oder Erholungsraum genutzt werden. Wenn ihr die Kosten für einen kompletten Keller unter dem Haus vermeiden wollt, könnt ihr auch nur einen Teil für die Unterkellerung nutzen.

Aufgrund des Geländes können Teilkeller sinnvoller sein. Ein Untergeschoss, das teilweise unterkellert ist, bietet sich für Bauherren an, die nur sehr wenig Stauraum benötigen. Bei einem Teilkeller müssen jedoch besondere statische Anforderungen beachtet werden, sodass er in einigen Fällen sogar teurer sein kann als der Vollkeller.

Ein Haus nur teilweise unterkellert empfiehlt sich bei Hanglagen. Es ist kein umständliches Aufarbeiten erforderlich und die geneigte Position kann optimal genutzt werden. Auch bei speziellen Bauweisen kann das Gebäude nur teilweise unterkellert werden.

Welche Unterschiede gibt es zum gewöhnlichen Vollkeller?

Wenn ihr euch für eine Teilunterkellerung entscheidet, stehen insbesondere die statischen Anforderungen im Fokus. In einigen Fällen kann ein Teilkeller in Bezug auf den Quadratmeterpreis teurer als ein vollständiger Keller sein. Genau wie bei der Planung eines kompletten Untergeschosses sind auch die Bedingungen des Bodens für den Keller entscheidend. Im Fokus stehen die Tragfähigkeit und ob sich Grundwasser in der geplanten Fundamenttiefe befindet.

Die Planung der Lage der Treppe und des Verbindungsraums des Hauses, ist für Gebäude, die teilweise unterkellert sind, wichtig. Diese Punkte solltet ihr in den frühen Phasen der Planung berücksichtigen und mit Unterstützung von Experten umsetzen. Nur so können die individuellen Bedingungen ermittelt und eine fundierte Entscheidung getroffen werden.

Welche Vorteile hat eine Teilunterkellerung?

Wenn ein Gebäude auf einer größeren Fläche errichtet werden soll, ist die Auswahl des gesamten Untergeschosses als Kellerraum oft zu groß. Die Baukosten und die daraus resultierenden Vorteile sind unverhältnismäßig. In diesem Fall könnt ihr Kosten sparen, wenn ihr euch beim Bau eines Untergeschosses für einen Teilkeller entscheidet.

Trotzdem bietet die Teilunterkellerung genügend Platz für Waschräume und als Abstellplatz. Ein Teil des Untergeschosses kann auch für Häuser an Hängen nützlich sein, da kein komplexes Aufschottern erforderlich ist und die geneigte Position des Hauses optimal genutzt wird – ohne Verlust des verfügbaren Platzes.

Welche Nachteile gibt es bei Teilkellern?

Ein Nachteil der Teilunterkellerung ist der große Montageaufwand. Die Arbeitsbelastung kann zwar reduziert werden, sie ist jedoch nicht proportional zur Größe des Untergeschosses. Kurz gesagt: Ein Teilkeller entspricht der Hälfte der Arbeit, aber garantiert nicht immer die Hälfte der Kosten.

Auch mit Blick in die Zukunft lohnen sich Gebäude, die nur teilweise unterkellert sind, oft nicht. Vielleicht benötigt ihr zukünftig doch mehr Stauraum. Die Fertigstellung dieser Art von Keller, nachdem die Struktur darüber bereits fertiggestellt ist, ist normalerweise ein sehr kostspieliges Unterfangen.

Diese Gründe sprechen für den Kellerbau

Es gibt Gründe, ein Haus mit einem Vollkeller zu bauen. Einer der wichtigsten Aspekte ist der Platz. Für Hausbesitzer kann es schwierig sein, zusätzlichen Wohn- und Stauraum zu finden. Keller werden zu zusätzlichem Stauraum und potenziellem Wohnraum, sobald sie mit Heizung, Fußböden und Beleuchtung ausgebaut sind.

Sie sind auch ein praktischer Ort für die mechanischen Anlagen eines Hauses. Die meisten Keller beherbergen beispielsweise einen Teil der Haustechnik. Das Unterbringen dieser Komponenten im Keller hilft, sie aus Sicherheitsgründen aus dem Wohnraum fernzuhalten.

Eines der Hauptanliegen beim Bau eines neuen Hauses ist es, die potenzielle Nutzung des Kellers bereits in der Planungsphase zu definieren. Große Keller können den Wert eines Hauses steigern. Das liegt daran, dass Wohnkeller einen höheren Wert pro Quadratmeter haben als traditionelle Keller oder ein Haus mit einer Bodenplatte.

Für wen eignet sich eine Teilunterkellerung?

Wenn ihr nur einen Teil der Unterkellerung nutzen möchtet, solltet ihr einige Dinge beachten. Wie beim vollständigen Kellerplan sind die Bodenverhältnisse entscheidend. Die Stabilität des Bodens oder ob sich in der geplanten Fundamenttiefe Grundwasser befindet, sind wichtige Kriterien. Es wird stets empfohlen, eine Bodenuntersuchung durchzuführen, bevor entschieden wird, ob ihr euch für einen Voll- oder Teilkeller entscheidet.

Unter Berücksichtigung des Platzbedarfs und der Gesamtkosten verschiedener Kellerkonstruktionen kann so eine durchdachte Entscheidung getroffen werden. Wichtig: Eine Teilunterkellerung ist nur bedingt ratsam, da die Kosten für die Abstützung nicht viel günstiger sind, als sich gleich für eine Gesamtunterkellerung zu entscheiden.

Sicherlich gibt es einige Bodenarten, die für ein Vollkeller nicht geeignet sind. In Gegenden mit hohem Grundwasserspiegel oder auf Böden mit Felsvorsprüngen ist ein Vollkeller oft keine sinnvolle Option. Letztlich bieten Teilkeller eine sinnvolle Alternative zu kompletten Kellern und einfachen Bodenplatten. Welche Option die beste für euch ist, könnt allerdings nur ihr entscheiden.

Bildquelle: © annebel146 | stock.adobe.com

2 CommentsKommentar hinterlassen

  • Ein Teilkeller macht vielleicht in Sonderfällen, z. B. bei felsigem Untergrund oder mehrteiligen Baukörpern, Sinn. Bei einem Teilkeller ist der nicht unterkellerte Baukörperbereich mit einem ggf. abgetreppten Ringfundament zu versehen und zu dämmen. Das macht den Teilkeller noch unwirtschaftlicher. Bei den aktuellen Baulandpreisen ist man froh den Stauraum unter dem Haus zu haben, anstatt noch Nebengelasse bauen zu müssen.

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