Photovoltaik-Förderung – rentabel vor allem für Anlagen mit Stromspeicher

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Wie steht es aktuell eigentlich um die Photovoltaik-Förderung fürs Eigenheim in Deutschland? Wir haben uns etwas näher mit dieser Frage beschäftigt und verraten Ihnen, worauf Sie als Anlagen-Betreiber achten sollten. 

Die Photovoltaik-Förderung fürs Eigenheim hat in Deutschland schon bessere Zeiten erlebt. Das klassische Förderinstrument ist die so genannte Einspeisevergütung. Dies ist nichts anderes als eine garantierte Vergütung für den Strom, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Für typische Dachanlagen mit einer Leistung von maximal zehn Kilowatt beträgt diese derzeit 12,20 Cent pro Kilowattstunde.

Photovoltaik-Förderung für netzdienliche Anlagen

Das merkwürdig klingende Adjektiv „netzdienlich“ bedeutet, dass die Anlage auf dem Eigenheim einen Beitrag zu Stabilität der Stromnetze leisten soll. Die Forderung nach Netzdienlichkeit stellt den vorerst letzten Schritt eines Strategiewechsels bei der Photovoltaik-Förderung dar.

Anfänglich bestand das primäre Ziel der Photovoltaik-Förderung darin, möglichst viel Solarstrom zu produzieren. Der Anteil des Solarstroms im Netz stieg dadurch schnell, weswegen die wetterabhängigen Schwankungen der Solarstromerzeugung allmählich zum Problem für die Netzbetreiber wurden.

Verschärfte Anforderungen an die Photovoltaik-Förderung

Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) wurde dementsprechend novelliert. Als erster Schritt wurde eine Pflicht eingeführt, eine Fernsteuerung des Wechselrichters durch den Netzbetreiber zu ermöglichen. Damit sollte zu starken Schwankungen der Einspeiseleistung vorgebeugt werden.

Für die typische kleine Dachanlage auf dem Eigenheim können die Betreiber der Anlage alternativ die Einspeisung pauschal auf 70 Prozent der Nennleistung der Anlage beschränken. Wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, kann die Anlage bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden, was eine Voraussetzung für den Bezug der Einspeisevergütung ist.

Eine vorherige Antragstellung ist dazu nicht erforderlich. Es ist aber sehr wichtig, dass die Anlage nicht nur beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet wird, sondern die Inbetriebnahme auch der Bundesnetzagentur angezeigt wird. In mehreren Gerichtsurteilen wurde bestätigt, dass der Netzbetreiber ansonsten die gesamte gezahlte Einspeisevergütung zurückfordern darf.

Einspeisung des Stroms ist wenig attraktiv

Die Photovoltaik-Förderung über die Einspeisevergütung ist infolge der starken Degression der Vergütung in den letzten Jahren unattraktiv geworden. Auch wenn die Kosten der Solarmodule ebenfalls stark gesunken sind, ist es heute keine sinnvolle Strategie mehr, auf dem Eigenheim eine Photovoltaikanlage mit dem Ziel zu installieren, einen sehr hohen Anteil des Stroms ins Netz einzuspeisen.

Dies wird schon aus dem Vergleich der Einspeisevergütung von 12,20 Cent pro Kilowattstunde mit dem Strombezugspreis von rund 30 Cent deutlich. Solarstrom für 12,2 Cent zu verkaufen und gleichzeitig Strom für 30 Cent zu kaufen ist zwar nicht gänzlich zu vermeiden, sollte aber auf ein Minimum reduziert werden.

Stromspeicher steigern den Eigenverbrauch

Das Grundproblem der Photovoltaikanlage auf dem Eigenheim besteht darin, dass der Strom hauptsächlich in den Mittagsstunden erzeugt wird, der typische Privathaushalt ihn aber abends benötigt.

Deswegen ist bei Rentabilitätsstudien auch darauf zu achten, woher diese stammen. In den USA laufen die allgegenwärtigen Klimaanlagen genau dann auf Hochtouren, wenn die Photovoltaik den meisten Strom erzeugt. Diese Synchronität von Stromverbrauch und -erzeugung gibt es in Deutschland nicht, was einiges komplizierter macht.

In Deutschland kann ein hoher Eigenverbrauch nur erreicht werden, wenn der Strom mittags gespeichert und abends verbraucht wird. Weil dadurch auch die Stromnetze entlastet werden, wird diese Strategie staatlich gefördert.

Photovoltaik-Förderung für Anlagen mit Stromspeicher

Stromspeicher werden in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage über die KfW gefördert. Die Förderung besteht aus einem zinsvergünstigten Darlehen und einem Tilgungszuschuss, der sich 2018 auf zehn Prozent der Darlehenssumme beläuft. Das Förderprogramm läuft am Jahresende aus.

Der Antrag bei der KfW muss vor Beginn des Vorhabens gestellt und bewilligt werden. Bereits begonnene Projekte werden nicht gefördert.

Zudem werden nicht alle Stromspeicher gefördert. Vorausgesetzt wird beispielsweise, dass der Hersteller eine zehnjährige Zeitwertgarantie gewährt. Die Einspeisung der Anlage muss durch den Speicher auf maximal 50 Prozent der Nennleistung sinken.

Fazit: Der Eigenverbrauch macht Photovoltaik rentabel

Die staatliche Photovoltaik-Förderung über die Einspeisevergütung reicht heute gerade noch aus, um überzähligen Strom ungefähr kostendeckend ins Netz einzuspeisen. Nennenswerte Gewinne lassen sich durch die Einspeisung nicht mehr erzielen. Wirklich rentabel ist die Senkung des externen Strombezugs oder auch die Betankung eines Elektroautos mit selbst erzeugtem Strom.

Sinkende Preise für Stromspeicher machen dies in Verbindung mit der staatlichen Förderung der Speicher auch für Privathaushalte möglich. Für die Finanzierung der Photovoltaikanlage können oft auch spezielle Kreditprogramme privater Anbieter in Anspruch genommen werden.

Viele Banken und regionale Energieversorger bieten entsprechende Programme mit unterschiedlichen Konditionen an. Daneben bieten auch einige Bundesländern (zum Beispiel NRW, Hessen, Thüringen und Sachsen) eigene Programme an.

Haben Sie vielleicht schon Erfahrungen mit regionalen oder anderweitigen Programmen gesammelt? Wir sind auf Ihre Erfahrungsberichte gespannt.

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