Haustiere im Eigenheim: Was ihr als Tierfreunde beim Hausbau beachten müsst

haustiere-im-eigenheim

Fast in jedem zweiten Haushalt in Deutschland leben Tiere. Sie machen für viele das Wohnglück erst so richtig perfekt. Möchtet ihr ein Eigenheim bauen und es mit Haustieren teilen, solltet ihr jedoch ein paar Dinge wissen.

Ein eigenes Haus ist nicht nur der Traum vieler Menschen, es ist auch perfekt, wenn ihr Tierliebhaber seid. Denn in der eigenen Immobilie braucht ihr euch keine Gedanken darüber zu machen, ob das Haustier den Vermieter oder die Nachbarn stören könnte – oder etwa doch?

Wie Haustiere im Eigenheim das Leben bereichern

Im Eigenheim ist ein tierischer Mitbewohner also willkommen – und bringt zudem einige Vorteile mit sich. Haustiere machen glücklich. Und zwar Jung und Alt gleichermaßen. Kinder lieben sie und lernen durch sie, Verantwortung zu übernehmen. Erwachsene finden in ihnen verspielte und loyale Weggefährten, die das Leben spannender und schöner machen. Ältere Menschen bekommen eine Aufgabe, die sie fordert und fit hält.

Zudem haben Haustiere eine beruhigende und stresslindernde Wirkung auf uns Menschen und beugen Einsamkeit vor. Nicht umsonst schreibt man ihnen eine therapeutische Wirkung zu.

Doch Haustiere im Eigenheim haben noch mehr Vorteile: Ein Hund kann zum Beispiel als Wachhund dienen und für Sicherheit sorgen. Das ist vor allem in einem Haus ohne direkte Nachbarn ein Pluspunkt. Mit euren Nachbarn kommt ihr übrigens dank eines Hundes schneller in Kontakt und findet schneller Anschluss in der neuen Wohngegend.

Ein Aquarium wirkt harmonisierend und kann ein echter Blickfang in den eigenen vier Wänden sein. Beim Kuscheln mit Katzen schüttet ihr das Glückshormon Serotonin aus. Sprechende Vögel, wie zum Beispiel Papageien, sind richtige Familienmitglieder und echte Unterhaltungskünstler.

Egal, für welches Haustier ihr euch entscheidet, ihr werdet definitiv aktiver und somit gesünder und fröhlicher sein. Das Wohlfühlklima und der Spaßfaktor in eurem Eigenheim steigen um ein Vielfaches.

Die Entscheidung für ein Haustier sollte jedoch gut durchdacht sein

So toll Haustiere auch sind, solltet ihr gut überlegen, ob eines für euch in Frage kommt. Neben all den Vorteilen bringen sie nämlich auch den ein oder anderen Nachteil mit sich. Zum Beispiel höhere Kosten. Sei es für Futter, für die Pflege, für Tierarztrechnungen oder für Strom.

Auch können Haustiere Schäden anrichten, die teuer werden können. Wenn ihr Asthma oder Allergien habt, können Tierhaare oder Staub aus dem Käfig die Beschwerden verschlimmern. Zeit ist ebenfalls ein Faktor, den ihr unbedingt mit einplanen solltet. Denn manche Haustiere benötigen viel Zuwendung und Hunde müssen regelmäßig Gassi geführt werden.

Erkundigt euch also, welches Tier in euren Alltag passt, denn nicht jedes ist gerne acht Stunden oder länger pro Tag alleine. Andere hingegen stört das kaum. Manche Haustiere können neben Entspannung auch Anspannung reinbringen – und zwar dann, wenn sie sehr laut sind.

Habt ihr ein hohes Ruhebedürfnis, solltet ihr euch gut überlegen, ob Wellensittiche die richtige Wahl für euch sind. Am wichtigsten ist jedoch der Aspekt, dass Haustiere eine große Verantwortung und manchmal auch Einschränkung bedeuten. Und das teilweise über viele Jahre hinweg.

Fragt euch vor dem Kauf, ob ihr dazu wirklich bereit seit. Und wenn ihr noch in der Bauphase seid und trotzdem mit dem Gedanken spielt, euch schon ein Tier anzuschaffen, ob ihr Haustiere und Hausbau tatsächlich unter einen Hut bekommt.

Haustiere und Hausbau: Was ihr bei der Planung beachten müsst

Entscheidet ihr euch, euer neues Heim mit einem oder mehreren Haustieren zu teilen, solltet ihr das in die Planung von vorne herein mit einbeziehen. Ein Beispiel ist der Bodenbelag, den ihr wählt.

Möchtet ihr einen Hund oder eine Katze halten, solltet ihr ein Material wählen, das nicht leicht durch die Krallen zerkratzt wird und schon nach kurzer Zeit abgenutzt aussieht. Auch sollte der Boden nicht zu glatt sein, da eure Vierbeiner ansonsten ausrutschen oder Probleme beim Laufen haben könnten.

Seid ihr an einem Aquarium interessiert, könnt ihr es in die Wand integrieren. Dabei darf es sich allerdings nicht um eine tragende Wand handeln. Wichtig ist auch, die Wohnung tierfreundlich und ungefährlich zu gestalten.

Treppen sollten beispielsweise so gewählt werden, dass eure Hunde und Katzen sie problemlos selbstständig hoch und runter gehen können. Offene Galerien, von denen Tiere hinunterstürzen könnten, sollten ebenfalls vermieden werden. Wählt stattdessen lieber eine sichere Variante mit Geländer oder einer Glasscheibe. Eventuell ist auch ein eigenes Spielzimmer für eure Haustiere eine gute Idee, sodass sie weniger durch das ganze Haus toben.

Die Wohnraumaufteilung an die Haustiere anpassen

Soll euer Eigenheim mehrere Etagen haben, werdet ihr es euch selbst danken, wenn ihr alle Räume, die für die Haustiere relevant sind, im unteren Teil baut. Dadurch erspart ihr euch zum Beispiel das Schleppen schwerer Futter- und Streusäcke in die zweite Etage.

Ein Bad mit Dusche im Erdgeschoss ist praktisch, da eure Hunde nicht erst mit schmutzigen Pfoten durch das ganze Haus gehen müssen, um nach einem Spaziergang im Regen sauber gemacht zu werden.

Seid ihr Asthmatiker oder Allergiker, kann es sich lohnen, die obere Etage tierfrei zu planen und zum Beispiel das Schlafzimmer und die Küche dorthin zu verlagern. So bleibt eine Etage für das Zusammenleben mit den Haustieren und eine, um sich zurückzuziehen und den Allergenen beim Schlafen und Essen aus dem Weg zu gehen.

Denkt auch daran, die Zimmer den Bedürfnissen eurer Tiere anzupassen. Hunde und Katzen brauchen zum Beispiel viel Bewegung und fühlen sich in kleinen, verwinkelten Räumen schnell eingeengt. Große Zimmer mit genug Platz zum Toben und Rennen tragen erheblich zum Wohlbefinden der Vierbeiner bei.

Ist euer Haustier sehr laut und arbeitet ihr viel von Zuhause aus, dann solltet ihr das Arbeitszimmer im zweiten Stock planen, damit ihr genug Ruhe und Konzentration habt. Haustiere und Hausbau solltet ihr immer gemeinsam betrachten und das eine auf das andere abstimmen.

Inwiefern, hängt unter anderem von der Art des Haustiers ab. Beschäftigt euch also im Vorfeld damit, ob eure Tiere einen bestimmten Grundriss brauchen, um sich sicher und wohl zu fühlen. Und bedenkt auch eure eigenen Voraussetzungen, für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Tier.

Haustiere im Eigenheim: Tipps für eine artgerechte Haltung

Eines haben alle Haustiere gemeinsam: Sie benötigen ausreichend Platz und ihr Lebensraum muss hygienisch und sauber sein. Achtet also darauf, dass die Käfige, Aquarien und Terrarien groß genug sind, damit sich die Tiere darin bewegen können und reinigt diese regelmäßig.

Habt ihr einen Garten vor eurem Eigenheim, dann nutzt diesen für Freilaufgehege für Kaninchen und Meerschweinchen oder als Naturspielplatz für Hunde und Katzen. Geht jedoch auf Nummer sicher, dass keine giftigen Pflanzen in Reichweite sind.

Beim Futter solltet ihr auf artgerechte und hochwertige Kost setzen. Kocht die Fress- und Trinknäpfe oder Fläschchen von Zeit zu Zeit aus, um eine Keimbildung und Erkrankungen zu vermeiden. Auch das Spielzeug sollte qualitativ gut und im besten Falle nachhaltig produziert sein.

Damit eure Haustiere sich wohlfühlen, solltet ihr euch täglich mit ihnen beschäftigen und sie, je nach Art, erziehen und fördern. Haustiere müssen zudem immer in einer angemessenen Anzahl gehalten werden.

Tiere, die gerne im Rudel leben, werden alleine nicht glücklich werden, selbst wenn ihr euch viel um sie kümmert. Schenkt euren Haustieren vor allem so viel Freiheit, wie möglich: Lasst Vögel jeden Tag in einem Zimmer fliegen, geht mehrmals täglich mit euren Hunden Gassi, schenkt eurer Katze Auslauf durch eine Katzenklappe oder lasst Kaninchen in der Wohnung hoppeln.

Sorgt dabei stets dafür, dass eure tierischen Mitbewohner sicher sind und keine Kabel und Einrichtungsgegenstände anknabbern können. Da vor allem Katzen gerne in Waschmaschinen und Spülmaschinen klettern, solltet ihr zur Sicherheit vor jeder Benutzung nachsehen, ob sich euer Haustier darin befindet.

Habt ihr noch weitere Tipps zum Thema Haustiere und Hausbau oder zur artgerechten Haltung? Dann schreibt sie uns in die Kommentare. Gerne auch sonstige Erfahrungen, die ihr mit euren Haustieren gesammelt habt.

Bildquelle: erdaest | Unsplash.com

2 CommentsKommentar hinterlassen

Antwort hinterlassen

Your email address will not be published. Required fields are marked *